Einfamilienhaus W
Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage
Ausführungszeitraum
2017 – 2018
Leistungsumfang
LPH 1 – 8 HOAI
Flächen
HNF: 220 m²
BRI: 1.413 m²
Energie
KfW Effizienzhaus 55
Fotograf
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Lage Grundstück
Das Grundstück liegt in einem Neubaugebiet, welches den Lückenschluss zwischen zwei bestehenden Baugebieten aus verschiedenen Entstehungszeiten darstellt. Man ist zwischen der Architektur aus den 60er und 90er-Jahren positioniert. Dementsprechend sah der Bebauungsplan innerhalb unserer Nutzungsschablone Festsetzungen vor, die ausschließlich traditionelle und alternativlose Architekturmuster in Form von Gebäudeform und -höhe, Dachform- und Neigung und Geschossigkeit forderte. Mit entsprechender Analyse der bestehenden und angrenzenden Strukturen und Argumentation wurden in der Vorplanung Abweichungen bzw. Befreiungen vom Bebauungsplan diskutiert und im Rahmen der Genehmigungsplanung beantragt und genehmigt.
Entwurfsidee Konzept
Die Grundzüge der bestehenden Strukturen wurden großteils aufgenommen. Das Gebäude steht längsorientiert und traufständig zur Straße. Der schmale und lange Hauptkörper ist zweigeschossig, trägt ein flachgeneigtes Satteldach und wird mit hervorspringenden Bauteilen wie Garage, Eingangsüberdachung, eingeschossiger Anbau und die Terrassenüberdachung auf der Südseite in Form von Flachdächern umspielt. Dabei war es uns wichtig, dass das Gebäude aus einem Guss entsteht und keine Fremdkörper in Form von „angestückelten“ Überdachungen oder Einhausungen erhält.
Mit der Gebäudegeometrie haben wir auf die örtlichen Gegebenheiten reagiert. Auf der Ostseite des Grundstücks verläuft ein stark frequentierter Fuß- und Radweg. Hieraus ist die L-Form im Erdgeschoss entstanden. Damit werden Lärm und Blick abgeschirmt und eine geschützte Südwest ausgerichtete Terrassenlandschaft geschaffen. Diese und der Garten ist aus allen Wohn- und Aufenthaltsräumen im Erdgeschoss über bodentiefe und großflächige Öffnungen erschließbar. Die Verschmelzung zwischen Innen- und Außenbereich und eine großflächige und zusammenhängende Koch-Ess-Wohn Landschaft mit direkter Anordnung zur Terrasse stellt den Mittelpunkt dar. Die Geschosstreppe hat seinen Antritt aus der Küche und nicht im Windfang. Dadurch bekommen die beiden Geschosse einen größeren Zusammenhang und die Dynamik.
Energie
Mit Lowtech statt Hightech, aber erhöhtem Bewusstsein für die Gebäudehülle wurde der KFW 55 Standard erreicht. Die Heizungstechnik besteht aus einem Gas-Brennwertgerät, begleitet durch eine solare Heizungsunterstützung mit flächenbündig eingelassenen Kollektoren auf der nach Süden ausgerichteten Dachfläche.
Große Fensterflächen und zum Teil zweigeschossige Räume als Kollektor- bzw. Absorberflächen sorgen in der Übergangsphase für ausreichend solarer Gewinne und Aktivierung der Speichermassen über massive Stahlbetondecken und Ziegelwände mit hoher Rohdichte.